Die Bedrohung ist beseitigt: Die Ergebnisse des Referendums in Basel zur Genehmigung des Eurovision-Budgets zeigen, dass die Einwohner bereit sind, Eurovision auszurichten und die Veranstaltung mit öffentlichen Mitteln zu finanzieren.
Heute fand in Basel ein Referendum über die Frage des Eurovision-Budgets statt. Nach zwei Wochen Briefwahl zeigen die ersten Ergebnisse, dass etwa zwei Drittel der Basler Bevölkerung für die Finanzierung der Veranstaltung gestimmt haben, während nur ein Drittel dagegen war. Das Referendum wurde initiiert, nachdem die Schweizerische Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU/UDF) überraschend genügend Unterschriften gesammelt hatte, um es durchzusetzen.
In der Schweiz nehmen Bürger direkt am Gesetzgebungsprozess teil, was es einer Partei ermöglicht, bei ausreichender öffentlicher Unterstützung ein Referendum zu fordern. Bereits im Juli hatte die EDU/UDF zusammen mit dem Bund der Steuerzahler ein Referendum gegen die Finanzierung von Eurovision 2025 durch kommunale oder kantonale Mittel verlangt. Die EDU/UDF, eine konservative christliche Partei, lehnt Eurovision-Veranstaltungen ab, da sie diese als unvereinbar mit ihren Werten betrachtet. Daher hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, den Wettbewerb in der Schweiz zu verhindern. Sie argumentiert, dass Eurovision eine Verschwendung öffentlicher Gelder darstellt. Darüber hinaus verweist sie auf angebliche antisemitische Vorfälle nach Eurovision in Malmö sowie auf sogenannte „satanische“ und übernatürliche Ereignisse während der Veranstaltung.
Finanzierungsdebatte und politischer Druck
Nachdem Basel im September als Austragungsort gewählt wurde, genehmigte der Stadtrat ein Budget von 40 Millionen Euro für die Austragung des Wettbewerbs. Dieser Schritt mobilisierte Eurovision-Gegner, die mit Nachdruck Unterschriften für ein Referendum sammelten. Sie erreichten schließlich die doppelte Menge der erforderlichen Unterschriften. Die Abstimmung, die für heute, den 24. November, angesetzt war, brachte eine deutliche Mehrheit für die Finanzierung der Veranstaltung mit öffentlichen Geldern.
Die Bedeutung des Referendumsergebnisses für Eurovision besteht darin, dass der Basler Stadtrat nun mit den Vorbereitungen beginnen kann. Die Stadt wird alle Veranstaltungen ausrichten – Live-Auftritte, die Arena Plus und das Eurovision Village. Wären die Ergebnisse negativ ausgefallen, hätte die Show möglicherweise nur eine minimale Fernsehübertragung umfasst, ohne die jährlich üblichen Begleitveranstaltungen. Basel rechnet damit, durch die Ausrichtung von Eurovision etwa 60 Millionen Schweizer Franken zu verdienen, hauptsächlich durch Tourismus und Gastgewerbe.
Source: Canton Of Basel.
Eurovision 2025: Der 69. Eurovision Song Contest wird in Basel, Schweiz, am 13., 15. und 17. Mai 2025 stattfinden. Die St. Jakobshalle, die den Wettbewerb ausrichten wird, soll bei jeder Veranstaltung etwa 12.000 Zuschauer fassen. Der Wettbewerb findet in der Schweiz statt, nachdem das Land seinen dritten historischen Sieg mit dem Lied “The Code”, gesungen von Nemo, errungen hat. Dies wird das dritte Mal sein, dass der Wettbewerb in der Schweiz zu Gast ist, nachdem er bereits 1956 und 1989 in der Schweiz stattgefunden hat.