Das Referendum in Basel über die Finanzierung der Eurovision-Veranstaltungen findet diesen Sonntag, den 24. November, statt. Es wird entschieden, ob die Stadt die Vorbereitungen wie geplant fortsetzen oder den Wettbewerb in reduzierter Form durchführen wird.

Diesen Sonntag, den 24. November, wird in Basel ein entscheidendes Referendum über das Budget des Eurovision Song Contest 2025 abgehalten. Dieses Referendum hat erhebliche Auswirkungen auf die Austragung der Eurovision in Basel. Es folgt einer unerwarteten Entwicklung, bei der die Federal Democratic Union of Switzerland (EDU/UDF) genügend Unterschriften gesammelt hat, um ein Referendum einzuleiten, das die geplanten Nebenveranstaltungen der Eurovision in Basel gefährden könnte.

In der Schweiz ermöglicht das direkte demokratische System den Bürgern, sich direkt am Gesetzgebungsprozess zu beteiligen. Bereits im Juli forderte die EDU/UDF gemeinsam mit dem Bund der Steuerzahler Deutschlands ein Referendum, um die Finanzierung des Eurovision Song Contest 2025 durch kommunale oder kantonale Budgets in der Schweiz zu verhindern.




Kontroverse um Werte und öffentliche Ausgaben

Die EDU/UDF, eine konservative christliche Partei, lehnt Eurovision-Veranstaltungen ab, da sie diese als unvereinbar mit ihren Werten betrachtet. Sie argumentiert außerdem, dass die Eurovision eine Verschwendung öffentlicher Gelder darstellt. Unter Verweis auf Vorfälle nach der Eurovision in Malmö behauptet die Partei, dass antisemitische Vorfälle zugenommen hätten und es sogenannte „satanische“ und übernatürliche Ereignisse während des Wettbewerbs gegeben habe.

Im September genehmigte der Basler Stadtrat ein Budget von 40 Millionen Euro für die Ausrichtung des Wettbewerbs, was die Gegner der Eurovision mobilisierte. Die Frist zur Einreichung der Petition für das Referendum endete Ende Oktober und erforderte 2.000 Unterschriften. Letztendlich unterschrieben nicht weniger als 4.203 Einwohner die Petition. Sollte das Referendum die Finanzierung genehmigen, kann der Basler Stadtrat die Vorbereitungen fortsetzen. Eine Ablehnung würde jedoch eine erhebliche Herausforderung für die Schweizer Organisatoren darstellen.




Wirtschaftliche Vorteile und organisatorische Herausforderungen

Die Austragung der Eurovision wird allgemein als wertvolle Gelegenheit angesehen, die lokale Wirtschaft und den Tourismus anzukurbeln. Trotz der hohen Produktionskosten eines so groß angelegten Ereignisses haben viele Gastgeberstädte wirtschaftliche Gewinne erzielt. Unternehmen in Basel könnten von dem Zustrom an Touristen profitieren, den die Eurovision üblicherweise anzieht.

In einem Interview äußerte sich Edi Estermann, der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Schweizer Organisatoren, zu den potenziellen Folgen einer Budgetablehnung. Es wurden Vorschläge gemacht, darunter die Absage der beiden Halbfinals und eine Rückkehr zum älteren Format mit nur einem großen Finale. Es wird auch geschätzt, dass das Sicherheitsbudget gekürzt werden könnte, was möglicherweise zur Absage von Veranstaltungen in großen Teilen der Stadt führen würde, um Kosten zu senken.




Estermann merkte an, dass es theoretisch möglich sei, den Wettbewerb in eine andere Stadt zu verlegen, dies aber aufgrund der bereits geleisteten Vorarbeiten und der verbleibenden 178 Tage bis zum großen Finale äußerst unpraktisch wäre. Ein solches Szenario bleibt jedoch höchst unwahrscheinlich. Es wird erwartet, dass die Eurovision in Basel bleibt, auch wenn die Organisatoren kreative Lösungen finden müssen, um Budgetkürzungen zu bewältigen. Mit 37 bestätigten Teilnehmerländern scheint eine Absage der Halbfinals kaum durchführbar. Die EBU wird voraussichtlich Mittel finden, um sicherzustellen, dass der Wettbewerb wie geplant stattfindet.

Anpassungen zur Sicherstellung des Wettbewerbs

Ein Mangel an Finanzierung könnte jedoch dazu führen, dass Nebenveranstaltungen im Zusammenhang mit dem Wettbewerb neu bewertet und reduziert werden müssen. Zum Beispiel könnten das Eurovision Village, die Eurovision Street und die Arena Plus betroffen sein. Ebenso könnten die ehrgeizigen Pläne für den längsten türkisfarbenen Teppich der Geschichte durch eine bescheidenere Alternative ersetzt werden. Trotz dieser Herausforderungen hoffen wir, dass Basel den Eurovision Song Contest 2025 in grandiosem Stil ausrichtet, wie ursprünglich geplant.




Source: Expressen.

Eurovision 2025: Der 69. Eurovision Song Contest wird in Basel, Schweiz, am 13., 15. und 17. Mai 2025 stattfinden. Die St. Jakobshalle, die den Wettbewerb ausrichten wird, soll bei jeder Veranstaltung etwa 12.000 Zuschauer fassen. Der Wettbewerb findet in der Schweiz statt, nachdem das Land seinen dritten historischen Sieg mit dem Lied “The Code”, gesungen von Nemo, errungen hat. Dies wird das dritte Mal sein, dass der Wettbewerb in der Schweiz zu Gast ist, nachdem er bereits 1956 und 1989 in der Schweiz stattgefunden hat.