Yuval Rafael, Israels Vertreterin beim Eurovision 2025, hält die israelische Flagge.

Israel im ESC: Diskussion über die Teilnahme am ESC 2026 angesichts der Entwicklungen im Nahen Osten auf den 4. Dezember verschoben

In einer offiziellen Mitteilung an die Mitglieder der Europäischen Rundfunkunion (EBU) wurde bekannt gegeben, dass die Diskussion über Israels Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026, die ursprünglich auf Anfang November vorverlegt worden war, nun doch am ursprünglichen Termin – dem 4. Dezember – im Rahmen der Generalversammlung der Organisation stattfinden wird. Nach Angaben der EBU wurde diese Entscheidung „im Lichte der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten“ und aus dem Wunsch getroffen, „eine offene Diskussion mit voller Beteiligung aller Mitglieder“ zu führen. Die Mitteilung enthält jedoch keine Angaben darüber, ob zu diesem Zeitpunkt tatsächlich eine Abstimmung stattfinden wird, was die Möglichkeit offenlässt, dass die Entscheidung verschoben oder die Abstimmung ganz abgesagt wird – abhängig vom Verlauf und Ton der Debatte.




EBU-Position und interne Diskussion

Im vergangenen Monat wurde ein offizielles Schreiben an die EBU-Mitglieder verschickt und von der Präsidentin der Union, Delphine Ernotte-Cunci, unterzeichnet. Darin hieß es, dass während der Sitzung des Vorstandes – an der auch der frühere Vizepräsident Petr Dvořák teilnahm – ein aktualisierter Überblick über die Positionen der Mitgliedsstaaten zur Teilnahme des israelischen nationalen Rundfunkanbieters KAN am bevorstehenden ESC vorgestellt wurde. Nach Angaben der EBU zeigte sich dabei, dass es „eine beispiellose Vielfalt an Meinungen“ zu diesem Thema gibt, was das Gremium daran hinderte, einen breiten Konsens zu erzielen.

Die EBU betonte ihr Engagement für Meinungsfreiheit und kulturellen Dialog und entschied daher, eine spezielle Generalversammlung mit allen Mitgliedern einzuberufen, um darüber abzustimmen, ob Israels Teilnahme am ESC 2026, der in Wien, Österreich, stattfinden soll, genehmigt wird.

Die weiteren Auswirkungen für den ESC

Inzwischen weisen Quellen innerhalb der Union darauf hin, dass die Entscheidung je nach politischen und sicherheitspolitischen Entwicklungen noch geändert werden könnte – oder überflüssig wird, falls zuvor ein Konsens zwischen den Mitgliedsstaaten erreicht wird. Unterdessen sorgt der Streit über Israels Teilnahme weiterhin für Diskussionen in ganz Europa und stellt den ESC 2026 vor eine der bedeutendsten Prüfungen seiner Geschichte: die Frage nämlich, ob er seinen unpolitischen Charakter und seine kulturellen Werte bewahren kann oder externen Einflüssen nachgibt.




Israel beim Eurovision Song Contest 2025

“New Day Will Rise”  war der Titel des Songs, der von Yuval Rafael vorgetragen wurde. Sie wurde nach ihrem Sieg in der 11. Staffel von HaKokhav HaBa ausgewählt, Israel beim Eurovision 2025 zu vertreten.

Israel erreichte nach einem souveränen Halbfinalsieg mit 203 Punkten das Finale und belegte dort mit 357 Punkten den zweiten Platz. Beim Televoting lag Israel auf Platz eins, während die Jury nur Platz 14 vergab. Damit schaffte es das Land zum dritten Mal in Folge unter die Top fünf – ein bisher unerreichter Erfolg.

Eurovision Song Contest 2026: Dies wird die 48. Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest sein. Israel trat 1973 dem Wettbewerb bei und hat im Laufe der Jahre viermal gewonnen. Der letzte Sieg Israels war beim Eurovision 2018 mit dem Lied “Toy”, das von der Sängerin Netta Barzilai aufgeführt wurde.


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